Noch eine Idee zum #abseitsradeln in Städten: Greeter nehmen dich mit in ihre Stadt und bieten dir einen individuellen und kostenlosen Rundgang – ob zu Fuß oder auf dem Rad. Lust auf eine Sightseeing-Tour der etwas anderen Art?
Ich bin eine Greeterin. Eine was? Ganz einfach: Ich „begrüße“ Menschen und führe sie durch „meine“ Stadt, Bonn. Dabei zeige ich ihnen eher nicht die klassischen Sehenswürdigkeiten wie das alte Regierungsviertel und das Beethovenhaus, sondern das, was die Stadt für mich interessant macht – in Abhängigkeit von den Plänen meiner Gäste.
Komm als Gast, geh als Freund
Greeter gibt es weltweit in 120 Städten. Das Ziel der Initiative steckt in der Headline: „Komm als Gast, geh als Freund“. Greeter sind Freiwillige, ein „Greet“ dauert je nach Absprache ca. ein bis zwei Stunden und es werden maximal sechs Leute geführt.
Auf deutschland-greeter.de findet man hierzulande die teilnehmenden Städte und kann die jeweilige lokale Organisation kontaktieren. Hinter der Initiative verbergen sich Menschen, die ihre Stadt kennen und lieben. In Bonn reicht das Spektrum vom emeritierten Geschichtsprofessor mit Spezialgebiet Bonn bis zu den Menschen, die sich besonders in der Kneipenszene oder eben auf den Radwegen auskennen. Und es gibt eine große Sprachvielfalt. Ein Greet ist grundsätzlich kostenlos – am Ende wird man lediglich um eine Spende für die Organisation gebeten.
Viele Chancen
Wenn man sich selbst für einen Greet anmelden möchte, wird man nach besonderen Wünschen gefragt. Bei einem meiner Greets war zum Beispiel der Wunsch, einen Überblick über die Wohnviertel der Stadt zu erhalten, weil die beiden Gäste einen Umzug planten. Wenn bei einer lokalen Greeter-Organisation nicht eigens abgefragt wird, ob man sich evtl. eine Radtour vorstellen könnte, kann man das sicher auch bei den Wünschen angeben.
Viele Chancen – auch für mich
Mir hat es viel Spaß gemacht, mich mit den Fragestellungen meiner Gäste auf die Radtouren vorzubereiten. Ich habe dabei auch Stellen gesehen, von denen ich zwar wusste, dass es sie gibt, deren Besuch ich aber immer wieder verschoben habe. Als „Local“ kann man ja schließlich immer noch mal dorthin – macht es dann aber doch nie. Ich habe interessante Menschen kennen gelernt (beispielsweise Ole Kassow, den Gründer von Radeln ohne Alter / cyclingwithoutage.org, von der Tour stammen die Bilder zum Artikel). Und ich wüsste, wie ich in einer Greeter-Stadt „meine“ Tour abseits der Touristenpfade finde. Das Ergebnis passt dann zur Idee: #abseitsradeln.
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