Critical Mass mit Alpen-Panorama: Protestfahrten im Urlaub

Critical Mass Innsbruck – Protestfahrt mit Alpen-Panorama

Die Mobilitätswende ist ein globales Thema. Warum dann nicht auch mal in einer fremden Stadt bei der Critical Mass mitfahren? Ich hab’s ausprobiert und bin in meinem Urlaub bei der Critical Mass Innsbruck mitgeradelt.

Seit etwas mehr als einem Jahr fahre ich regelmäßig bei den Fahrten der Bonner Critical Mass mit. Mit monatlichen Protestfahrten setzt sich die Bewegung für sicherere Straßen, bessere Radwege und grundsätzlich mehr Aufmerksamkeit für Radfahrer ein. Als im Juni 2020 endlich wieder die erste Protestfahrt seit dem Corona-Lockdown stattfinden sollte, ärgerte ich mich, dass ich genau in dieser Woche im Urlaub sein würde. Kurz vor meiner Reise nach Innsbruck recherchierte ich einfach mal aus Interesse, ob es dort nicht auch eine Critical Mass-Bewegung gibt. Und tatsächlich – die gibt’s. Und nicht nur das: Auch in Innsbruck finden die Protestfahrten an jedem letzten Freitag im Monat statt – genauso wie in Bonn. Sofort stand fest: Da fahr ich mit!

Unterwegs war ich mit meiner besten Freundin. Und die hatte zum Glück (fast) genauso viel Lust auf die Radfahrt wie ich. Auch in Innsbruck gibt es das Bike-Sharing-System NextBike. Deshalb war es gar kein Problem, für wenig Geld und mit wenig Aufwand zwei Räder auszuleihen. Gespannt stellten wir uns am Treffpunkt auf – noch so ziemlich alleine. Eine Zeit lang habe ich mich gefragt, ob man hier überhaupt genügend Radfahrer zusammenbekommt, um zur kritischen Masse zu werden.

Critical Mass Innsbruck – Treffpunkt Annasäule

Aber wie es sich für eine Studentenstadt wie Innsbruck gehört, gilt hier wohl auch die Cum-Tempore-Regel. Etwas verspätet ging’s dann also los. Mit rund 100 Fahrradfahrern radelten wir durch die City, vorbei am tristen Hauptbahnhof und raus an den Stadtrand. Fast immer im Hintergrund: das spektakuläre Panorama der Karwendel-Kette. Es war der letzte Tag unseres Urlaubs und als wir die lauten Straßen und hohen Gebäude der Innenstadt erst mal verlassen hatten, dachte ich mir: Wow, hier wär ich ohne die Critical Mass niemals hingekommen.

Critical Mass Innsbruck – Stadtrand

Nach der etwa einstündigen Tour kamen wir am Zielpunkt an und nicht nur ich, sondern auch meine Freundin war absolut begeistert – und das, obwohl sie keine regelmäßige Radfahrerin ist. Ich finde, auf dem Rad kann man unbekannte Städte am besten erkunden. Man ist schnell genug, um viel zu sehen, aber auch langsam genug, um alle Eindrücke aufnehmen zu können. Fährt man dann auch noch bei einer Fahrt wie die der Critical Mass mit, muss man sich nicht einmal um die Route kümmern und entdeckt Ecken der Stadt, die einem sonst verborgen bleiben.

Für mich war gleich nach der Reise klar: Das wird nicht meine letzte Critical Mass in einer fremden Stadt gewesen sein. Bei der nächsten Urlaubsplanung wird als erstes gecheckt, ob es dort Critical Mass-Fahrten gibt.

Critical Mass Innsbruck – Protestfahrt mit Alpen-Panorama

Du willst mehr über die Critical Mass-Bewegung erfahren? Dann lies meinen Artikel dazu: https://www.bikefolks.de/2020/01/08/die-critical-mass-wir-sind-der-verkehr/

// Bilder: bikefolks/Inka

„Stau? Kenn ich nur von der Critical Mass."

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